Schule machen

28. August 2013

Und kaum blinzelt man, hat man ein Schulkind und man sieht es schon fast mit dem Abschlusszeugnis in der Hand. Ganz so schlimm ist es zum Glück noch nicht, aber die Zeit vergeht doch rasend schnell. Zwar waren bei der Einschulung alle stolz, doch schienen viele ihren kleinen, unselbstständigen Babies hinterherzutrauern. Klar, Kinder werden ruckzuck groß und am liebsten würde man (fast) jede Phase gerne ewig erleben, aber diese extreme Baby-Nostalgie ging mir schon immer gegen den Strich. Vielleicht hat sich durch meine  Aufenthalte in Asien meine Einstellung diesbezüglich noch verfestigt. Ich ärgere mich mittlerweile über mich selbst, wie sehr ich in den letzten Jahren der Vergangenheit nachgetrauert habe, anstatt offen für die Gegenwart zu sein und das beste aus ihr zu machen. Einer von vielen Lernprozessen, über die ich dennoch natürlich sehr dankbar bin.
Schule bedeutet nun leider auch ein engeres Zeitkorsett was unsere Vater-Tochter-Zeit angeht, aber umso mehr haben wir die letzten Ferienwochen zusammen genossen und scheinbar ist die Kleine gerade dabei, sich gegen ihre Mutter durchzusetzen, beim nächsten Mal mit nach Japan zu dürfen. Zwar finde ich immer noch, dass eine Sechsjährige gerne noch eine Weile auf ihre erste Flugreise warten kann, aber scheinbar ist sie fasziniert von S.s Erzählungen und begeistert von unserer Zeit zu dritt, das sich natürlich der Letzte wäre, der ihr diesen Wunsch abschlagen würde.
Es scheint ohnehin, als ob die mütterlichen Vorbehalte gegenüber der Zeit mit der neuen Partnerin sehr abgeflaut seien, seitdem sich bei ihr auch wieder eine Beziehung anbahnt, bei der is es sicherlich genauso albern fände, wenn ich ihr über Wochen den Kindsumgang untersagen würde.
Ich gebe ja die Hoffnung nicht auf, dass das noch mal irgendwann Normalität einkehren wird.

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